Corona-Krise: Kinder weltweit schützen
Seit Monaten haben Milliarden von Menschen weltweit mit COVID-19 und seinen Folgen zu kämpfen. Sich selbst und andere schützen lautet nach wie vor das Gebot der Stunde, um die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu bringen! Doch Familien, die ohnehin schon in extremer Armut und von der Hand in den Mund leben, können diese Aufgabe kaum alleine bewältigen. Sie sind dem Virus und all seinen Folgen schutzlos ausgeliefert.
Genau um diese Familien und Kinder kümmern wir uns in unseren Projekten in Afrika, Asien und Lateinamerika und haben nun Maßnahmen in Vordergrund gestellt, die die Kinder, ihre Familien und auch unsere Mitarbeiter schützen und die größte Not der Menschen lindert.
Je nach Lage in unseren Projekländern haben die Partner vor Ort unterschiedliche Maßnahmen gestartet, um Kinder und ihre Familien in dieser Pandemie bestmöglich zu unterstützen. Wir geben Saatgut und Lebensmittel aus, damit Kinder sich gesund entwickeln können und um zu verhindern, dass in existenzieller Not Kinder zum Arbeiten oder Betteln geschickt werden. Wir drucken Schulmaterial aus oder entwickeln digitale Lerneinheiten, damit Mädchen und Jungen weiter lernen können. Wir haben Hotlines und Online-Seiten eingerichtet, bleiben über soziale Medien oder - wo möglich - mit Hausbesuchen in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen, um sie vor Gewalt zu schützen.
Mit Ihrer Spende helfen Sie mit, diese Krise gemeinsam zu überstehen und Kinder weltweit vor dem Coronavirus zu schützen! Ihre Unterstützung ermöglicht unsere Präventionsarbeit für bedürftige Familien in Afrika, Asien und Lateinamerika.

- Die Kinder und ihre Familien werden auf wichtige Schutzmaßnahmen sensibilisert. (Foto: KNH Partner)
Kinder und ihre Rechte schützen: Gerade in der Covid-19-Krise!
Lockdowns, Ausgangssperre, Kontaktverbote und strenge Vorsichtsmaßnahmen haben zu einschneidenden Veränderungen in unserem Alltagsleben geführt und stellen uns alle nach wie vor vor so manche Herausforderung.
In Ländern, in denen die Menschen auch in normalen Zeiten unter schwierigsten Lebensbedingungen zurechtkommen müssen, kommen nun auch die - wenn auch noch nicht in vollem Ausmaß abschätzbaren, aber vermutlich dramatischen - COVID-19-Auswirkungen auf die Situation von Kindern und ihre Rechte verschärfend hinzu. Viele der bereits errungenen Fortschritte drohen zu verpuffen. Kinder können nicht mehr zur Schule gehen. Der enorme Stress in den Familien führt zu mehr Gewalt gegen Kinder. Durch den Verlust von Jobs werden immer mehr Jungen und Mädchen in ausbeuterische Kinderarbeit gedrängt. Viele Familien haben nicht mehr genug zu Essen. Lebensnotwendige Impfprogramme werden gekürzt, um mehr Geld für die Corona-Impfstoffforschung zu haben. Langfristig führt dies zu schweren Kinderrechtsverletzungen, deren Folgen vermutlich nicht mehr umkehrbar sein werden.
Ruanda: Lebensmittel und Seife retten Leben

Die Regierung Ruandas ordnete zu Beginn der Krise einen kompletten Lockdown des Landes an. Dies traf die ärmsten Familien besonders hart. Sie arbeiten als Tagelöhner. Nun dürfen sie nicht mehr arbeiten und haben somit kein Geld mehr, um sich mit Nahrungsmitteln oder Seife zu versorgen. Im schlimmsten Fall bedeutet dies: Menschen werden verhungern. Unser Partner AEE Rwanda verteilt in den ärmsten Gebieten des Distrikts Gasabo Nahrungsmittel (Bohnen, Reis, Haferflocken, Öl) und Seife an 3.740 Kinder, Frauen und Männer. Mittlerweile können die Menschen sich in einigen Regionen wieder frei bewegen. Die Gebiete, die an den Kongo und an Tansania grenzen, bleiben weiterhin geschlossen. Die Frauen der Selbsthilfegruppen dürfen sich wieder treffen, unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen (Schutzmasken, Abstand halten, Hände waschen). Der Kindernothilfe-Partner CLADHO bemüht sich, den Kontakt zu den Kindern, die Opfer von Kinderrechtsverletzungen wurden, zu halten. Über die Internetseite versuchen die Projektmitarbeiter, weiterhin auf den mangelnden Schutz von Kindern und das Thema Sicherheit für Kinder im Netz zu sensibilisieren. Durch die Schließung von Schulen und dem daraus resultierenden Lernen über das Internet, sind Kinder vermehrt Cyberkriminalität ausgesetzt. Die Aufklärung über das Thema findet per TV und Radio statt.
Foto: Mit Nahrungsmittel- und Hygienepaketen versucht der Kindernothilfepartner (wie in Südafrika) die größte Not zu lindern. (Kindernothilfepartner)
Chile: Begleitung aus der Distanz

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Brasilien hat sich zum Hotspot in Lateinamerika entwickelt. Nach offiziellen Angaben sind 2,8 Millionen Menschen (Anfang August) mittlerweile an Covid-19 erkrankt. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein. Es gibt keine landesweite Ausgangssperre, nur vereinzelt in Bundesstaaten. Schulen, Universitäten und öffentliche Einrichtungen sind geschlossen. 60 % der Gemeinden des Landes mit einer Bevölkerung von rund 34 Millionen Menschen verfügen über keinerlei Beatmungsgeräte, die Hälfte aller Intensivbetten steht in teuren Privatkliniken. Eine zusätzliche Herausforderung: Im Moment gibt es auch eine große Zahl von Infizierungen mit Dengue und H1N1.
In einigen Regionen verteilen unsere Partner Desinfektionsmittel, Seife und Schutzmasken, aber auch Spielzeug, damit sich die Kinder daheim beschäftigen können. Darüber hinaus werden die Menschen über das Virus aufgeklärt. Kinder und Jugendliche werden, wenn möglich, per Telefon oder online betreut. Unser Partner Cedeca Casa Renascer führte einen Online-Workshop durch zum Thema "Kinderrechte in Zeiten von Corona". Jugendliche und andere Interessierte konnten z.B. Fragen zum Thema stellen.
Präsident Bolsonaro spielte die Gefahr des Virus runter, es sei ein "Grippchen", und widersetzte sich öffentlich den Anweisungen des Gesundheitsministerium und der Quarantänevorschriften. Nun ist er selbst positiv auf das Corona-Virus getestet worden.
Foto: Viele tausend Menschen stehen in Brasilien vor dem Nichts. (Kindernothilfepartner)
Indien: Verteilung von Seife, Masken und Nahrung

Bisher rund 2,3 Millionen Corona-Infizierte, 1,6 Million Genesene, 45.000 Todesfälle: So lautet Indiens Statistik Mitte August. Indien steht damit weltweit an 3. Stelle in der Reihe der Länder, die am schlimmsten von COVID-19 betroffen sind. Dabei hatte die indische Regierung bereits am 25. März die Notbremse gezogen und das öffentliche Leben zum Stillstand gebracht. Die Menschen durften nur für Lebensmittel, Medikamente und bei Notfällen vor die Tür, trotzdem stieg die Zahl der Ansteckungen stetig. Zehntausende Wanderarbeiter versuchten, aus den Städten in ihre Heimatdörfer zu gelangen, und sorgten für eine Verbreitung des Virus bis in die hintersten Winkel des Landes. Mehr als 140 Millionen Menschen verloren zwischenzeitlich ihren Arbeitsplatz, unzählige kämpfen immer noch ums Überleben.
Die Kindernothilfe-Partner sind seit Wochen in vielen Regionen des Landes unermüdlich im Einsatz: Per Radio und Lautsprecherdurchsagen klären sie über Hygienemaßnahmen auf. Sie verteilen Seife, Masken, Lebensmittel und Infomaterial. Familien, die auf der Straße leben, bekommen Essenspakete. Bei Kindern, die eine Physio- oder Sprachtherapie brauchen, bekommen die Eltern, wo möglich, telefonische Anleitungen von Therapeuten.“ Unsere indische Kommunikations-Koordinatorin Mayuri Datta ist sich sicher: „Der Höhepunkt der Pandemie in Indien ist noch nicht erreicht. Es bleibt viel zu tun. Die Menschen in den Projekten sind dankbar, dass die Kindernothilfe-Partner an ihrer Seite sind.“
Foto: Die Kindernothilfepartner sind unermüdlich im Einsatz, um die Kinder und ihre Familien in unseren Projekten mit Lebensmittel-, Hygienepaketen, Informationen und phsychologischem Beistand zu unterstützen. (Kindernothilfepartner)
Sich selbst und andere schützen!

- In Sambia ist umfassende Hygieneversorgung kiene Selbstverständlichkeit (Foto: Christian O.Bruch)
"Die Pandemie muss weltweit, so wie in Österreich, mit Nachdruck und Verantwortung bekämpft werden – auch und vor allem in Ländern mit nicht flächendeckender medizinischer Versorgung und problematischen Hygienebedingungen. Als Kindernothilfe vertrauen wir auf die Hilfsbereitschaft unserer Unterstützer, mit uns gemeinsam ein Zeichen zum weltweiten Schutz notleidender Kinder und Familien vor Corona zu setzen“, betont Gottfried Mernyi, Geschäftsleiter der Kindernothilfe Österreich.
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