Schulbesuch für die Kinder in Haiti
Das dicht bevölkerte Haiti gilt als das ärmste Land der westlichen Hemisphäre – etwa die Hälfte der Haitianerinnen und Haitianer lebt unterhalb der Armutsgrenze. Viele Kinder und Jugendliche erleben aufgrund bürgerkriegsähnlicher Zustände immer wieder Gewalt. Bandenkriminalität und Unterernährung bedrohen zusätzlich ihre Leben. Ein Großteil der Bevölkerung lebt unter unzumutbaren hygienischen Bedingungen, Durchfallerkrankungen sind an der Tagesordnung.
Die Kinder arbeiten schon früh, um zum Familieneinkommen beizutragen. Die Eltern erkennen die Bedeutung von Schulbildung nicht, da sie selbst niemals in die Schule gegangen sind. Knapp 40 Prozent der Bevölkerung Haitis können weder Lesen noch Schreiben. Dazu kommt noch der in der Haitianischen Tradition tief verankerte Brauch, seine Kinder als Arbeitskräfte an wohlhabendere Familien zu verborgen – im Tausch gegen Kost und Logis. Geschätzte 300.000 Kinder in Haiti schuften ohne Lohn und unter unwürdigen Bedingungen für fremde Familien – für ein wenig Essen und ein Dach über dem Kopf. Bildung ist der einzige Ausweg aus dieser Not.
In der Schule fürs Leben lernen: für eine Zukunft jenseits der Armut!
In Carrefour befindet sich die Schule Saint François de Sales, die bei dem verheerenden Erdbeben 2010 völlig zerstört wurde. Damals finanzierte die Kindernothilfe den erdbebensicheren Neubau - 1.400 Buben und Mädchen können dort seitdem lernen und spielen. Die Bedeutung der neuen Schule für die Kinder ist immens und bietet Hoffnung für die gesamte Region: Schulausbildung und damit verbunden auch bessere Lebensbedingungen der Kinder sind gesichert. Da das Gebäude erbebensicher und barrierefrei gebaut ist, können auch Kinder mit Behinderungen integriert werden. Die Schule ist zudem an das staatliche Gesundheitssystem angeschlossen. So werden beispielsweise regelmäßig Impfkampagnen durchgeführt. Es gibt einen Computerraum, eine Bibliothek, einen Chemieraum und ein Auditorium. Den Kindern und Jugendlichen werden Computerkurse angeboten, sie können kunsthandwerkliche Tätigkeiten erlernen oder an Näh- und Stickworkshops teilnehmen. Das macht sie fit für das spätere Berufsleben. Und ganz wichtig: Die Kinder erhalten jeden Tag eine warme Mahlzeit.
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