Kindernothilfe Österreich. Kindern Zukunft schenken.

Welttag gegen FGM: Kindernothilfe kämpft gegen Genitalverstümmelung

In Somalia sind noch immer mehr als 90% aller Mädchen und Frauen beschnitten. Die Kindernothilfe leistet hier wichtige Aufklärungsarbeit gegen die brutale Praxis, die oft lebensgefährliche Folgen hat.
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Weibliche Genitalbeschneidung ist in ihrer schlimmsten Form vielerorts verboten. Wird aber dennoch praktiziert (Foto: Kindernothilfepartner)
Weibliche Genitalbeschneidung ist in ihrer schlimmsten Form vielerorts verboten. Wird aber dennoch praktiziert (Foto: Kindernothilfepartner)

(Wien, 02.02.2024) „Die weibliche Beschneidung ist lebensgefährlich und führt fast zwangsläufig zu Infektionen“, warnt Asia Abdulkadir, Länderkoordinatorin der Kindernothilfe anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar. Mehr als 200 Millionen Frauen und Mädchen weltweit sind Opfer von FGM – Female Genital Mutilation. Nicht selten findet der Eingriff der Beschneidung mit einfachsten Gerätschaften wie Rasierklingen oder Messern und unter katastrophalen hygienischen Bedingungen statt – mit teilweise lebensgefährlichen Folgen für die Mädchen. Somaliland hat mit mehr als 90 Prozent eine der höchsten Quoten betroffener Frauen weltweit. Eltern, deren Töchter nicht diesem brutalen Ritual ohne medizinische Notwendigkeit unterzogen werden, haben häufig mit massivem Druck der Gemeinschaft zu rechnen. Die Kindernothilfe leistet hier mit verschiedenen Projekten wichtige Aufklärungsarbeit und schützt Mädchen und Frauen vor der gefährlichen Praxis.

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Saynab aus Somalia
Es braucht ein Umdenken in der Gesellschaft, um Mädchen vor dieser massiven Kinder- und Menschenrechtsverletzung zu schützen (Foto: Kindernothilfepartner)
Saynab aus Somalia
Es braucht ein Umdenken in der Gesellschaft, um Mädchen vor dieser massiven Kinder- und Menschenrechtsverletzung zu schützen (Foto: Kindernothilfepartner)
„Es gibt nahezu kein Mädchen oder keine Frau, die nach dieser grausamen Prozedur ohne Schmerzen und Folgeschäden leben kann", weiß die Länderkoordinatorin von Somalia, Asia Abdulkadir. Deshalb fordert die Kindernothilfe einen sofortigen Stopp der weiblichen Genitalverstümmelung. Dieser könne laut Abdulkadir nur durch umfassende Aufklärung sowie harte Gesetze erreicht werden. „Ich bin überzeugt, dass sich sehr rasch etwas ändern würde, wenn wir eine Bewegung von Männern hätten, die sagen, dass sie keine beschnittenen Frauen mehr heiraten wollen. Und die sich weigern, ihre eigenen Töchter zur Beschneidung zu bringen. In den Kindernothilfe-Projekten wird daher vor allem mit Männern, besonders mit Meinungsmachern wie religiösen Führern, gearbeitet.“

Auch auf politischer Ebene setzen die Kindernothilfe-Projekte an. Ziel ist ein endgültiges Verbot der grausamen Praxis, die einen klaren Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention darstellt. Mit Aufklärungskampagnen sollen nicht nur die religiösen Führer, sondern auch politische Entscheidungsträger auf lokaler und nationaler Ebene erreicht und zu einem Umdenken bewegt.
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Für Rückfragen:

Julia Drazdil-Eder KNHÖ

Unsere Pressereferentin Julia Drazdil-Eder steht Ihnen gerne zur Verfügung.

Telefon: 01 / 513 93 30 - 60

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