Kinder weltweit müssen die Möglichkeit haben, die Schule zu besuchen
Alle Kinder und Jugendliche überall auf der Welt sollen Zugang zu frühkindlicher Bildung haben, eine Grund- und Sekundarschule besuchen und einen qualifizierten Schulabschluss machen können. Eigentlich sollte das kein Wunschgedanke sondern eine Selbstverständlichkeit sein – spätestens in fünf Jahren. Alle 193 UN-Mitgliedstaaten haben bereits vor zehn Jahren die Agenda2030 unterschrieben und sich damit verpflichtet, allen Menschen Zugang zu einer inklusiven, chancengerechten und hochwertigen Bildung zu geben. Soweit die Vereinbarung auf dem Papier. Doch der Realitätscheck zum diesjährigen Internationalen Tag der Bildung am 24. Jänner sieht anders aus:
📊 244 Millionen Kinder auf der Welt besuchen keine Schule.
📊 Weltweit besuchen 87 Prozent der Kinder eine Grundschule, aber nur 58 Prozent eine weiterführende Schule.
📊 13 Prozent der Menschen sind Analphabeten. Selbst in Österreich können offiziell 1,7 Millionen Menschen nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben.
📊 Die schulischen Leistungen – auch in Österreich – sind laut PISA-Studie in vielen Ländern weiter im Sinkflug.


An jedem Tag, an dem Millionen von Mädchen und Buben der Schulbesuch verwehrt ist, wird das Kinderrecht auf Bildung gebrochen. Armut, die Folgen der Klimakrise und die wachsende Zahl von Kriegen verschärfen die Situation weiter. Noch nie waren so viele Kinder auf der Flucht wie heute. Malte Pfau, politischer Referent für Bildung bei der Kindernothilfe Deutschland und Sprecher der Globalen Bildungskampagne bringt die Lage auf den Punkt: „Die weltweite Bildung befindet sich in einer Krise, die eng mit der ungerechten Verteilung von Ressourcen verknüpft ist. Länder mit hohem Einkommen erhalten 63 Prozent der weltweiten Bildungsinvestitionen, obwohl nur zehn Prozent der Weltbevölkerung im schulpflichtigen Alter dort leben. Ländern mit niedrigem Einkommen stehen weniger als ein Prozent der globalen Investitionen zur Verfügung, um 25 Prozent der schulpflichtigen Weltbevölkerung zu unterrichten.“
Für die Kindernothilfe ist das Recht auf Bildung ein Kernthema. Etwa 70 Prozent aller Projekte Projekte in aktuell 33 Ländern haben einen Bildungsbezug. Im jahrzehntelangen erfolgreichen Wirken hat die Kinderrechtsorganisation hier Projekte entwickelt, die die Bildungssituation in vielen Ländern nachhaltig verbessert hat. Außerdem fordern wir, dass die Politik Bildung endlich als Schlüssel der Entwicklungszusammenarbeit versteht, damit wir uns nicht immer weiter vom Ziel "Bildung-für-alle-und-zwar-so-schnell-wie-möglich" entfernen.